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Über uns

Die DPSG im allgemeinen

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist ein katholischer Pfadfinderverband und mit rund 80.000 Mitgliedern der größte Pfadfinderverband in Deutschland. Er ist Mitglied im Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP) und im Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

Wir glauben, dass Pfadfinden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mehr als ein Abenteuer bietet. Unsere Mitglieder lernen aufrichtig und engagiert, ihr Leben und ihr Umfeld zu gestalten. Dabei machen sie immer wieder neue Erfahrungen, die ihr Leben bereichern. Wir wollen Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu selbstbewussten und starken Persönlichkeiten unterstützen. Dabei steht die Lebenswelt unserer Mitglieder im Vordergrund. Gemeinsam mit ihnen wollen wir eine gerechte und lebenswerte Welt mitgestalten.

Hier findest Du Antworten auf die häufigsten Fragen rund ums Pfadfinden und die Mitgliedschaft in der DPSG.

Gruppenfoto Sommerlager 2022

Was wir machen (Stamm Graf Galen)

Unser Stamm fährt einmal im Jahr mit allen Mitgliedern in ein Stammeslager. In ungeraden Jahres findet ein Pfingstlager und in den geraden Jahren ein 3-wöchiges Sommerlager statt. Jeder Trupp macht im Laufe des Jahres noch eigene Truppfahrten die vom jeweiligem Leitungsteam geplant und durchgeführt werden. Außerdem nehmen wir gerne an Bezirks- und Diözesanaktionen teil.

Wenn wir nicht gerade im Zeltlager sind, finden wöchentliche Truppstunden für alle Altersstufen statt, diese dauern ca. eine Stunde und finden unter der Woche verteilt statt.

Außerdem haben wir im Jahr einige feste große Veranstaltungen:

• Pfadfinderkirmes als Teil der Ortskirmes Friesdorf im Mai
• Stammesversammlung jährlich im November (Volkstrauertag)
• Weihnachtsbaumverkauf am Wochenende des 3. Advent

Du möchtest auch zu den Pfadfindern? Dann besuche uns einfach in einer Truppstunde in deiner Altersstufe.


Unsere Geschichte

Am 28. August des Jahres 1948 wurde von Werner Henk, in der Pfarrei St. Marien, der Stamm Kreuzritter der Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg gegründet. 1965 fusionierte der letzte Teil des Stammes Kreuzritter (die Roverrunde Graf Galen) mit dem in St. Servatius ansässigen Stamm Störtebeker. Nach der Fusion mit St. Marien übernahm man den Namen der dortigen Roverrunde und nannte sich fortan Stamm Graf Galen. Von ehemals fünf in Bad Godesberg vorhandenen DPSG-Stämmen ist der Friesdorfer als einziger übrig geblieben. Das Banner, das Werner Henk vor nunmehr 71 Jahren anfertigten ließ, wird heute immer noch benutzt – und in Ehren gehalten.

Der Löwe von Münster – Unser Namenspatron

Welchen Namen sich ein Stamm gibt, ist keine einfache Entscheidung, schließlich soll er etwas Bestimmtes ausdrücken und den Stamm zu etwas Besonderem machen. In Friesdorf hatte man einst eine gute Wahl getroffen, als man den Namen der Roverrunde aus St. Marien übernahm. Graf Galen steht wie wenige andere Menschen seiner Zeit für Mut, Gewissen und richtiges Handeln während der dunklen Zeit des Dritten Reichs.

Clemens August Graf von Galen wurde am 16. März 1878 auf der Burg Dinklage in Oldenburg als Spross eines alten westfälischen Adelsgeschlechts geboren. Als elftes von dreizehn Kindern wuchs er in der Geborgenheit einer gläubigen Familie auf. Nach Studien der Philosophie, Geschichte und Literatur in Freiburg (Schweiz) trat er 1899 in das Jesuiten-Konvikt Canisianum in Innsbruck ein und wurde nach weiteren Studien in Münster am 28. Mai 1904 in Münster zum Priester geweiht.

Nach einer kurzen Tätigkeit als Domvikar und als Kaplan seines Onkels Maximilian Gereon Graf von Galen, des Weihbischofs von Münster, arbeitete er seit 1906 als Kaplan in der Kirche St. Matthias am Winterfeldtplatz und Präses des Gesellenvereins in Berlin. Ein Jahr später, im Jahre 1907, führte von Galen bereits Grundstücksverhandlungen für ein neues Gesellenhaus und erwarb ein Grundstück am Anhalter Bahnhof, das Gelände der heutigen St. Clemens-Kirche. Er lässt sich sein Erbteil auszahlen, um 45.000 Goldmark für den Bau eines Gesellenhauses um Wohnraum für 200-400 Menschen zur Verfügung stellen zu können. Den Rest seines Erbteils stiftete er für den Bau kirchlicher Gebäude seiner Pfarrei. Die dem heiligen Clemens-Maria Hofbauer geweihte Kirche St. Clemens wurde nahezu komplett von ihm finanziert. 1911 wird von Galen der erste Seelsorger, in der von ihm gestifteten St. Clemens-Kirche. Nach einigen Jahren als Curatus an St. Clemens wurde er 1919 Pfarrer von St. Matthias in Berlin-Schöneberg. Er erlebte die schwere Zeit des 1. Weltkrieges, die Wirren der Nachkriegszeit und einen großen Teil der Weimarer Repubik. Die Diasporasituation in der Großstadt Berlin stellte ihn vor große pastorale Herausforderungen. Mit reichen Erfahrungen einer säkularisierten Gesellschaft und der Berliner Diaspora kehrte er 1929 nach Münster zurück und übernahm als Pfarrer die Seelsorge an der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster.

Nach dem Tod von Bischof Johannes Poggenburg wurde Clemens August Graf von Galen zum Bischof von Münster ernannt. Am 28. Oktober 1933 empfing er die Bischofsweihe. Er wählte als Wahlspruch das Wort Nec laudibus, nex timore (Nicht durch Lob noch durch Drohungen weiche ich von Gotteswegen ab).

Bischof Clemens August von Galen gehörte zu den Bischöfen, die Papst Pius XI. im Januar 1937 nach Rom einlud, um mit ihnen über die Situation in Deutschland zu sprechen und das Weltrundschreiben mit „brennender Sorge“ vorzubereiten, indem er das Nationalsozialistische Regime vor der Weltöffentlichkeit anklagte. Zum „Löwen von Münster“ wird er im Juli und August 1941, als er in drei berühmt gewordenen Predigten deutlich Stellung gegen den Mord an Menschen mit Behinderung im Dritten Reich bezieht. Darin wandte er sich gegen die Übergriffe des Staates und forderte ein Recht auf Leben, auf Unverletzlichkeit und auf Freiheit seiner Bürger. Er geißelte scharf die Tötung des so genannten "lebensunwerten Lebens“.

Für die Nazis wird von Galen zur Gefahr. Durch seinen Druck stellten sie ihr Euthanasieprogramm zeitweilig ein. Überlegungen, den Bischof zur Warnung anderer öffentlich zu hängen, hat Goebbels beendet. Der Reichspropagandaminister wollte sich die Abrechnung mit von Galen für die Zeit nach einem Endsieg aufheben. Während des Krieges könne das Dritte Reich keinen katholischen Märtyrer gebrauchen.

Es bedrückte den Bischof tief, dass an seiner statt 24 Weltpriester und 18 Ordensgeistliche aus der Diözese Münster ins Konzentrationslager gebracht wurden und 10 von ihnen ums Leben kamen.

Am 18. Februar 1946 wurde Bischof Clemens August durch Papst Pius XII. in das Kardinalskollegium berufen. Es war eine Ehrung für seine unerschrockene Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus. Im überfüllten Petersdom jubelte man ihm, dem „Löwen von Münster“, zu als er aus der Hand des Papstes die Kardinalswürde entgegennahm. Am 16. März 1946 wurde Kardinal von Galen bei seiner Rückkehr nach Münster von einer großen Volksmenge begeistert empfangen. Vor den Trümmern des zerstörten Domes hielt er seine letzte Ansprache. Am Tag darauf erkrankte er und starb am 22. März 1946. Seine letzte Ruhe fand er in der Ludgeruskapelle des zerstörten Domes.